| Bundestagswahl

Wahl an der Ahr: Hohe Wahlbeteiligung dank großer Unterstützung

Die Menschen in den von der Flutkatastrophe besonders stark betroffenen Gemeinden an der Ahr haben bei der Bundestagswahl trotz der widrigen Umstände in hohem Maße von ihrem Wahlrecht Gebrauch gemacht. Landeswahlleiter Marcel Hürter dankt allen Beteiligten, die sich aktiv in die Durchführung der Wahl eingebracht haben.

Mit 71 Prozent in Bad Neuenahr-Ahrweiler und 74 Prozent in der Verbandsgemeinde Altenahr lag die Wahlbeteiligung etwas unter dem Landesdurchschnitt. „Das sind angesichts der zerstörten Infrastruktur und der erheblichen Anspannung, unter der die Menschen nach der Katstrophe stehen, bemerkenswerte Zahlen“, so Hürter. Die Anstrengungen aller Beteiligten, eine rechtssichere und ordnungsgemäße Durchführung der Wahl zu ermöglichen, hätten sich gelohnt.

Vor allem die Möglichkeiten, im Vorfeld des Wahltags die Stimmen abzugeben, seien sehr gut angenommen wurden. So hätten 70 Prozent der Wahlberechtigten in der VG Altenahr und 57 Prozent in Bad Neuenahr-Ahrweiler per Briefwahl abgestimmt. Dabei hätten die mobilen Außenstellen der Verwaltungen, die so genannten Wahlbusse, eine wichtige Rolle gespielt, die in den beiden Wochen vor der Wahl in allen Orten mehrmals Station machten. Dort konnten die Bürgerinnen und Bürger Briefwahl beantragen und direkt wählen. Insgesamt rund 2.000 Wählerinnen und Wähler nutzten diese den Umständen geschuldete Möglichkeit. Hürter dankt dem Landesbetrieb Landesforsten und der Hochschule für Öffentliche Verwaltung in Mayen für ihren Einsatz. Landesforsten hatte das Equipment und gemeinsam mit der Hochschule das Personal der mobilen Teams gestellt. Insgesamt waren 44 Kräfte der Hochschule und 27 von Landesforsten im Einsatz.

Die Standortsuche für die Wahlbusse sei eine Herausforderung gewesen. Die Orte mussten möglichst barrierearm zu erreichen sein und über Strom- und Mobilfunksetz verfügen, damit die Wahl über das mobile Equipment abgewickelt werden konnte. Die so genannten Bürgeramtskoffer haben unter anderem eine direkte Anbindung an das Einwohnermeldesystem mit dem Zugriff auf das Wählerverzeichnis.

Eine wichtige Rolle für die Durchführung der Wahl haben neben den Verwaltungen der VG Altenahr und der Stadt Bad Neuenahr auch benachbarte Kommunen gespielt. So wickelte die Gemeinde Grafschaft die komplette Briefwahl für die VG Altenahr ab, die Stadt Koblenz unterstützte die Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler bei der Briefwahl. Die VG Brohltal stellte am Wahltag die Wahlvorstände für den stationären Wahlraum in der VG Altenahr, in den beiden Wahllokalen in Bad Neuenahr-Ahrweiler leisteten Mitarbeitende der Hochschule für Öffentliche Verwaltung Unterstützung. Die Briefwahlauszählung für Bad Neuenahr-Ahrweiler übernahm die Kreisverwaltung, bei der auch die Kreiswahlleitung angesiedelt ist.

In den beiden Wahllokalen in Bad Neuenahr-Ahrweiler, die in Zelten des THW eingerichtet waren, hatten am Wahltag rund 3.600 Wählerinnen und Wähler ihre Stimmen abgegeben, das waren rund 17 Prozent der Wahlberechtigten; im zentralen Wahlraum der VG Altenahr in der provisorischen Verwaltung in Kalenborn wählten rund 600 Personen (7 Prozent der Wahlberechtigten). „Das Ziel, möglichst im Vorfeld niederschwellige Angebote zur Wahlteilnahme zu machen, wurde erreicht“, so Hürter.

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